Boule-Anlage eröffnet

Bürgermeister wirft die erste Kugel
„All
éz les Boules“ – Boule-Bahn der BSG ist eröffnet

Borgentreich (bsg) „Es ist einer der angenehmsten Termine in meiner noch kurzen Amtszeit,“ bemerkte Borgentreichs Bürgermeister Rainer Rauch, als er Anfang September die neue Boule-Anlage im Schulzentrum mit einem geschickten Wurf der Stahlkugel auf das „Schweinchen“ eröffnete. „Schon der griechische Arzt Hippokrates hat vor 2.500 Jahren erkannt, dass das Spiel mit der Kugel an frischer Luft die Gesundheit fördert.“ Die Vorsitzende der Behindertensportgemeinschaft (BSG) Gisela Lattrich und ihr Vize Winfried Gawandtka taten es dem Rathauschef nach und versuchten mit einem geübten Wurf, ihre Kugeln noch näher an die Zielkugel zu platzieren. Wer gewann, ist nicht überliefert …

Bisher haben wir uns mit großem Erfolg nur dem Reha-Sport in den verschiedensten Abteilungen gewidmet,“ erläuterte Gisela Lattrich den Anlass für den Bau der vereinseigenen Anlage, „wir waren auf der Suche nach einer weiteren Sportart, die von Jung und Alt, von gesunden Menschen und solchen mit Handicap ausgeübt werden kann.“ So sei man im vorigen Jahr auf den in Deutschland immer stärker wachsenden Trend des Boulesports gestoßen. „Das ist es!“ war man sich im Vorstand einig und BSG-Vize Winfried Gawandtka übernahm die Organisation und Bauleitung. Jetzt konnte die Anlage im Beisein vieler BSG-Mitglieder, Vertreter aus Rat und Verwaltung, Schulleitern sowie Boule-Spielern aus Wehrden, Beverungen, Bühne, Bonenburg und Herlinghausen eröffnet werden. Bei „alkoholfreiem“ Bier („Wir achten das Alkoholverbot im Schulzentrum“) und Bratwurst wurde es ein gemütlicher Abend, den die Bouler aus der Nachbarschaft zu einem spon-tanen Turnier nutzten. „Eine tolle Anlage, die ihr hier geschaffen habt,“ waren sich die Sportler einig, „richtig vorbildlich!“

In einem Rahmen aus Lärchenholz liegt eine Fläche von 15 mal 8 Meter als wassergebundene Decke mit Feinsplitt, das ist Platz für zwei turniergeeignete Bahnen oder – quer gespielt – für vier Trainingsbahnen. Zwei stabile Bänke und ein Tisch auf jeder Seite und ein Informations-Schaukasten komplettieren die Anlage, die vom Borgentreicher Garten-baucenter Thorsten Koch gebaut wurde. Die Stadt Borgentreich übernahm kostenlos die Erdarbeiten, die Baukosten von rund 14.000 Euro tragen allein die Behindertensportler aus ihrer Rücklage.

Dass die Sportanlage der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung steht, also den Borgentreichern „geschenkt“ wurde, freute besonders die Ratsvertreter. „Dieses Engagement für seinen Heimatort kann man nicht genug hervorheben,“ lobten die Gäste aus dem Rathaus. „Man könnte ja mal einen Wettkampf „Verwaltung gegen Rat“ organisieren,“ entstanden schon die ersten Gedanken. BSG-Vize Winfried Gawandtka weiter: „Uns würde es besonders freuen, wenn die hiesigen Schulen den Boulesport mal in ihrem Sportunterricht probieren, denn Boule ist zu Unrecht nur als „Alte-Herren-Vergnügen“ bekannt.“

Boule (franz. „Kugel“) ist eigentlich der Oberbegriff für alle Kugelsportarten, zu denen z.B. auch die italienische Variante Boccia gehört. Der aus der französischen Provençe stammende Sport heißt richtig „Pétanque“ und wird mit etwa 750 Gramm schweren Stahlkugeln immer in zwei Mannschaften gespielt. Jede Mann- oder Frauschaft besteht aus ein bis drei Personen, die je drei oder zwei Kugeln werfen können. Ziel ist es, die eigene Kugel möglichst nahe an eine Zielkugel („Schweinchen“ oder „Sau“) zu platzieren. Das ist mit verschiedenen Wurftechniken („legen“ oder „schießen“) möglich, dabei darf auch die gegnerische Kugel abgeschossen werden. „Außer einem Satz mit sechs Kugeln und einem „Schweinchen“ braucht man nichts weiter,“ erläutert Spielleiter Gawandtka, „doch, eins noch: Spaß und gute Laune!“ Freizeitkugeln sind preiswert, Wettkampfkugeln werden bei den Spielzeiten von der BSG gestellt.

Bis die beiden neuen Bahnen in den ersten Winterschlaf gehen, bietet die BSG Borgentreich regelmäßige Spielzeiten zum Erlernen des Boule-Spiels an: Jeden Dienstag von 15 bis 16:30 Uhr und samstags um 15 Uhr. Interessenten kommen entweder direkt zur Bahn ins Schulzentrum oder melden sich bei Winfried Gawandtka unter Telefon 05643/1486 oder per Mail boule@bsg-borgentreich.de an.

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